Punkt . Linie . Raum – NO LIMITS
Skulpturen & Objekte aus Porzellan
im KPM Quartier

Ausstellung vom
19. November bis 20. Dezember 2011
täglich 14.00 - 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung:
mobil 0176 24 89 7801

Eröffnung am
Freitag, den 18. November 2011
um 19.00 Uhr
Es spricht der Publizist Qpferdach


Finissage am
Samstag, den 17. Dezember 2011
Der Künstler ist anwesend.


KPM-Quartier
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Haus 2, Wegelystraße 1, 10623 Berlin


Interview im Info-Radio
vom 07.12.2011

Rezension von Thea Herold in der
Berliner Zeitung vom 13.12.2011

Vor ziemlich genau 80 Jahren schrieb Kurt Tucholsky in der Weltbühne "zur soziologischen Psychologie der Löcher" unter anderem: "Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aber beständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs ... festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne." Er konnte dabei sicher nicht ahnen, dass sich heute immer noch Künstler darum bemühen, das Loch, oder auch das Nichts, den leeren Raum einzufangen, zu bändigen oder auch nur zu definieren.
Michael R. Fischer versucht in seinen „Linear“ Skulpturen eben das. Er fängt mit seinen filigranen Porzellanfädenbändern das Nichts ein. Er beschreibt den Raum des Nichts. Auf den ersten und auch zweiten Blick könnte man meinen, er würde ein ums andere Mal scheitern, zeugen seine „Linear“ Objekte doch vom absoluten Chaos, von der Anarchie der Natur. Jedes einzelne Werk ist ein Unikat, es beschreibt nur sich selbst. Es kann nicht einmal von Menschenhand geklont werden. Bei jedem Versuch würde das Subjekt zerbrechen. Wenn man sich also auf die Objekte des Künstlers einlässt und die ersten Assoziationen beiseite schiebt, die unwillkürlich nach Vergleichbarem suchen, dann hat man die Chance, in der Struktur der Linien die Poesie, die Schönheit des nicht Absehbaren, des Raums, des Nichts und der Linien zu entdecken.
Was für ein Geschenk, das der Künstler ins Nichts, das heißt, in den Raum schreibt. Ob man diese Schrift entziffern kann, spielt dabei keine Rolle. Jeder Betrachter wird hier seine eigene Antwort finden, wenn er oder sie sich auf den Dialog einlässt.

Qpferdach